Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena. Erster Band. (1851)

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1.SisällysluetteloContentsСодержание
(1,2,3,4,5)
2.MuistiinpanotHighlightsПримечание
h
3.SanastoVocabularyСловарь
w
4.KielikuvatIdiomsИдиома
i
5.MääritelmätDefinitionsОпределения
d
6.HenkilötPersonsЛичности
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7.KirjanmerkitBookmarksЗакладка
b
8.YhteenvedotReviewsРезюме
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9.HuomautuksetRemarksЗамечания
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Sisällysluettelo Contents Содержание (Code: (1,2,3,4,5))

6200001 Kleine philosophische Schriften 1017
20002 Vorwort zur ersten Auflage 1019
30003 Vorrede des Herausgebers zur zweiten Auflage 1021
60004 Vorwort des Herausgebers zur dritten Auflage. 1025
60005 Inhaltverzeichnis des ersten Bandes. 1027
60006 Skitze einer Geschichte 1029
60007 Lehre vom Idealen und Realen 1030
60008 Skitze einer Geschichte der Lehre vom Idealen und Realen 1032 30673,h,Kartesius gilt mit Recht für den Vater der neuern Philosophie, zunächst und im Allgemeinen, weil er die Vernunft angeleitet hat, auf eigenen Beinen zu stehn, indem er die Menschen lehrte, ihren eigenen Kopf zu gebrauchen, für welchen bis dahin die Bibel einerseits und der Aristoteles andrerseits funktionirten;
170009 Anhang. 1043
220010 Fragmente zur Geschichte der Philosophie 1049
22001001 §. 1. Über dieselbe. 1050
23001002 §. 2. Vorsokratische Philosophie. 1051
29001003 §. 3. Sokrates. 1056
30001004 §. 4. Platon 1058
33001005 §. 5. Aristoteles 1061
36001006 §. 6. Stoiker 1064
38001007 §. 7. Neuplatoniker. 1067
41001008 §. 8. Gnostiker. 1070
42001009 §. 9. Skotus Erigena. 1071
44001010 §. 10. Die Scholastik 1074
45001011 §. 11. Bako von Verulam. 1075
46001012 §. 12. Die Philosophie der Neueren. 1076
53001013 §. 13. Noch einige Erläuterungen zur Kantischen Philosophie. 1083
83001014 §. 14. Einige Bemerkungen über meine eigene Philosophie. 1111
870011 Die Universitäts-Philosophie. 1116
121001101 Schicksale des Einzelnen. 1152
121001102 Über die anscheinende Absichtlichkeit im Schicksale des Einzelnen. 1154
135001103 Über das Geistersehn 1167
186001104 Aphorismen 1217
186001105 Kapitel I. Grundeintheilung. 1219
192001106 Kapitel II. Von dem, was Einer ist. 1224
206001107 Kapitel III. Von Dem, was einer hat. 1237
210001108 Kapitel IV. Von Dem, was einer vorstellt. 1241
241001109 Kapitel V. Paränesen und Maximen. 1270
285001110 Kapitel VI. Vom Unterschiede der Lebensalter. 1313
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Muistiinpanot Highlights Примечание (Code: h)

1 (8)
Überdies sehn wir, nach ihm, nicht nur alle Dinge in Gott; sondern dieser ist auch das allein Wirkende in denselben, so daß die physischen Ursachen es bloß scheinbar, blosse causes occasionnelles sind.
2 (10)
Schwierigkeit bloß die Kartesianische, daß die Welt, welche allein uns unmittelbar gegeben ist, schlechterdings nur eine ideale, d. h. aus blossen Vorstellungen in unserm Kopf bestehende ist; während wir, über diese hinaus, von einer realen, d. h. von unserm Vorstellen unabhängig daseienden Welt zu urtheilen unternehmen.
3 (-914)
Sehr treffend hatVauvenargues gesagt: La clarté est la bonne foi des philosophes.(S. Revue des deux Mondes 1853, 15 Août p. 635.)
4 (12)
subjektiven und objektiven Welt, vom unrechten Punkte aus gezogen hat. Die Ausdehnung nämlich ist keineswegs der Gegensatz der Vorstellung, sondern liegt ganz innerhalb dieser.
5 (14)
außerhalb unsrer Vorstellung und unabhängig von dieser zukommen sollen, ergeben sich lautet solche, welche man an ihnen nicht wegdenken kann: nämlich Ausdehnung, Undurchdringlichkeit, Gestalt, Bewegung, oder Ruhe, und Zahl. Alle übrigen werden als sekundär erkannt,
6 (15)
Bekanntlich ist Dies zunächst Zeit und Raum und was aus ihnen folgt und nur durch sie möglich ist. An sich selbst sind Zeit und Raum leer: soll nun etwas hineinkommen, so muß es auftreten als Materie, d. h. aber als ein Wirkendes, mithin als Kausalität: denn die Materie ist durch und durch lautere Kausalität:
7 (16)
Kartesius und Spinoza sogar mit dem Urtheil identifizirten4. Dadurch ist nun auch bei mir die Ethik ganz unmittelbar und ohne allen Vergleich fester mit der Metaphysik verknüpft, als in irgend einem andern Systeme, und so die moralische Bedeutung der Welt und des Daseyns fester gestellt, als jemals. Wille und Vorstellung allein sind von Grund aus verschieden, sofern sie den letzten und fundamentalen Gegensatz in allen Dingen der Welt ausmachen und nichts weiter übrig lassen. Das vorgestellte Ding und die Vorstellung von ihm ist das Selbe, aber auch nur das vorgestellte Ding, nicht das Ding an sich selbst: dieses ist stets Wille, unter welcher Gestalt auch immer er sich in der Vorstellung darstellen mag.
8 (17)
weil, meines Erachtens, Fichte, Schelling und Hegel keine Philosophen sind, indem ihnen das erste Erforderniß hiezu, Ernst und Redlichkeit des Forschens, abgeht. Sie sind bloße Sophisten: sie wollten scheinen, nicht seyn, und haben nicht die Wahrheit, sondern ihr eigenes Wohl und Fortkommen in der Welt gesucht.
9 (22)
Schreibereien des Hegel für offizinell erklären und in den Apotheken vorräthig haben wollte, als psychisch wirkendes Vomitiv;
10 (24)
in den Werken der Neueren, z. B. des Kartesius, Spinoza, Leibnitz und selbst Kants die wenigen Fundamentalsätze ihrer Philosophien zahllose Male wiederholt; so daß diese Philosophen sämmtlich den Waidspruch des
11 (24)
in den Werken der Neueren, z. B. des Kartesius, Spinoza, Leibnitz und selbst Kants die wenigen Fundamentalsätze ihrer Philosophien zahllose Male wiederholt; so daß diese Philosophen sämmtlich den Waidspruch des
12 (29)
Das Organ aber, womit man zur Menschheit redet, ist allein die Schrift: mündlich redet man bloß zu einer Anzahl Individuen; daher was so gesagt wird, im Verhältniß zum Menschengeschlechte, Privatsache bleibt.
13 (30)
Zwischen Sokrates und Kant lassen sich gar manche Aehnlichkeiten nachweisen. Beide verwerfen allen Dogmatismus: Beide bekennen eine völlige Unwissenheit in Sachen der Metaphysik und setzen ihre Eigenthümlichkeit in das deutliche Bewußtseyn dieser Unwissenheit. Beide behaupten, daß hingegen das Praktische, Das, was der Mensch zu thun und zu lassen habe, völlig gewiß sei und zwar durch sich selbst, ohne fernere theoretische Begründung. Beide hatten das Schicksal, daß ihre nächsten Nachfolger und deklarirten Schüler dennoch in eben jenen Grundlagen von ihnen abwichen und, die Metaphysik bearbeitend, völlig dogmatische Systeme aufstellten;
14 (30)
Denn, wie sollte nicht auch den Sophisten das Mittel bekannt gewesen seyn, durch welches Jeder sich Jedem gleich setzen und selbst die größte intellektuelle Ungleichheit augenblicklich ausgleichen kann: es ist die Beleidigung. Zu dieser fühlt daher die niedrige Natur eine sogar instinktive Aufforderung, sobald sie geistige Überlegenheit zu spüren anfängt. —
15 (32)
Leibnitz hingegen blieb fein artig auf dem Wege des Kartesius und der Orthodoxie. Dies aber eben rief sodann das der Philosophie so überaus heilsame Streben des vortrefflichen Locke hervor,
16 (33)
daher hat Aristoteles eine vorwaltend empirische Richtung. Da nun aber, seit jener Zeit, die Empirie solche Fortschritte gemacht hat, daß sie zu ihrem damaligen Zustande sich verhält wie das männliche Alter zu den Kinderjahren;
17 (33)
Er handelt die Dinge ab, wie sie ihm einfallen, ohne sie vorher durchdacht und sich ein deutliches Schema entworfen zu haben: er denkt mit der Feder in der Hand, was zwar eine große Erleichterung für den Schriftsteller, aber eine grosse Beschwerde für den Leser ist.
18 (35)
Trotz dieser empirischen Geistesrichtung war dennoch Aristoteles kein konsequenter und methodischer Empiriker; daher die Erfahrung besser beachtet haben, als der seichte Schwätzer, den wir hier vor uns haben.
19 (35)
Grundlage des Hipparchus und dann des Ptolemäischen Weltsystems wurden, mit welchem die Menschheit sich bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts hat schleppen müssen, allerdings zum großen Vortheil der jüdisch-christlichen Religionslehren, als welche welche mit dem Kopernikanischen Weltsysteme im Grunde unverträglich sind; denn wie soll ein Gott im Himmel seyn, wenn kein Himmel da ist?
20 (39)
Proklus nun wieder ist ein seichter, breiter, fader Schwätzer.
21 (44)
Überalles Dieses verweise ich aufmeine Abhandlung überdie Freiheit des Willens, wo man es ausführlich und unwiderleglich auseinandergesetzt findet; daher eben die Philosophieprofessoren diese gekrönte Preisschrift durch das unverbrüchlichste Schweigen zu sekretiren gesucht haben.
22 (45)
Bako dagegen sagte: wir wollen zuvörderst die einzelnen Dinge so vollständig, wie nur immer möglich, kennen lernen: dann werden wir zuletzt erkennen, was das Ding überhaupt sei.
23 (49)
El que no ha tenido an perro, no sahe lo que es querer y ser querido. (Wer nie einen Hund gehalten hat, weiß nicht was lieben und geliebt seyn ist).
24 (-914)
Kartesius: das Daseyn Gottes selbst aber beweist er aus der uns angeborenen Vorstellung, die wir von ihm, als dem allervollkommensten Wesen angeblich hätten. Il commence par douter de tout, et finit par tout croire, sagt einer seiner Landsleute von ihm.
25 (52)
das Ding an sich. Dieses habe nun ich wieder auf das Wesen zurückgeführt, welches wir in unserm Selbstbewußtseyn als den Willen vorfinden, bin also auch hier abermals an die subjektive Erkenntnißquelle zurückgegangen.
26 (52)
alles Objektive stets nur ein Sekundäres, nämlich eine Vorstellung ist.
27 (53)
Locke tritt darin als Ketzer auf. Das Ganze ist ein Nest von Irrthümern, an welchen zu ersehn, wie ganz anders ich es gefaßt und dargestellt habe, nachdem ich Kant und Cabanis zu Vorgängern gehabt. Jene ganze Dianoiologie und Psychologie ist auf den falschen Kartesianischen Dualismus gebaut: nun muß Alles im ganzen Werk per fas et nefas auf ihn zurückgeführt werden, auch viele richtige und interessante Thatsachen, die er beibringt. Das ganze Verfahren ist als Typus interessant.
28 (61)
Ding an sich verbürgen kann. Gehn wir ihm daher bis zu seinem Ursprunge nach; so finden wir diesen nirgends anders, als in unsrer Sinnesempfindung: denn eine auf der Netzhaut des Auges, oder im Gehörnerven, oder in den Fingerspitzen eintretende Veränderung ist es, welche die anschauliche Vorstellung einleitet, d. h. den ganzen Apparat unsrer a priori bereit liegenden Erkenntnißformen zuerst in dasjenige Spiel versetzt, dessen Resultat die Wahrnehmung eines äußerlichen Objekts ist.
29 (67)
Das Subjekt des Erkennens ist bei mir, wie der Leib, als dessen Gehirn-Funktion es sich objektiv darstellt, Erscheinung des Willens, der, als das alleinige Ding an sich, hier das Substrat des Korrelats aller Erscheinungen, d. i. des Subjekts der Erkenntniß, ist.
30 (69)
Da ein Mal die Wirklichkeit des Daseyns Gottes nicht, durch empirische Überführung, gezeigt werden kann; so wäre der nächste Schritt eigentlich gewesen, die Möglichkeit desselben auszumachen, wobei man schon Schwierigkeiten genug würde angetroffen haben.
31 (69)
Demgemäß entstanden zwei theologische Beweise, der kosmologische und der ontologische, der eine nach dem Satz vom Grunde des Werdens (Ursach), der andere nach dem vom Grunde des Erkennens.
32 (70)
Beweis dem transscendentalen Argument, daß das Gesetz der Kausalität nachweisbar subjektiven Ursprungs, daher bloß auf Erscheinungen für unsern Intellekt, nicht auf das Wesen der Dinge an sich selbst anwendbar ist.
33 (70)
Induktion kann aber höchstens große Wahrscheinlichkeit, nie Gewißheit geben: überdies ist, wie gesagt, der ganze Beweis ein durch den ersten bedingter.
34 (-914)
Der zweite theologische Beweis, der ontologische, nimmt, wie gesagt, nicht das Gesetz der Kausalität, sondern den Satz vom Grunde des Erkennens zum Leitfaden;
35 (74)
Persönlichkeit, d. h. die selbstbewußte Individualität, welche erst erkennt und dann dem Erkannten gemäß will, ein Phänomen, welches uns ganz allein aus der, auf unserm kleinen Planeten vorhandenen, animalischen Natur bekannt und mit dieser so innig verknüpft ist, daß es von ihr getrennt und unabhängig zu denken, wir nicht nur nicht befugt, sondern auch nicht ein Mal fähig sind.
36 (75)
Dem Obigen zufolge ist der Anthropomorphismus eine dem Theismus durchaus wesentliche Eigenschaft, und zwar besteht derselbe nicht etwan bloß in der menschlichen Gestalt, selbst nicht allein in den menschlichen Affekten und Leidenschaften; sondern in dem Grundphänomen selbst, nämlich in dem eines, zu seiner Leitung, mit einem Intellekt ausgerüsteten Willens, welches Phänomen uns, wie gesagt, bloß aus der animalischen Natur, am vollkommensten aus der menschlichen, bekannt ist und sich allein als Individualität, die, wenn sie eine vernünftige ist, Persönlichkeit heißt, denken läßt.
37 (78)
Zwei Punkte sind es, die nicht nur jeden denkenden Menschen beschäftigen, sondern auch den Anhängern jeder Religion zumeist am Herzen liegen, daher Kraft und Bestand der Religion auf ihnen beruht: erstlich die transscendente moralische Bedeutsamkeit unsers Handelns, und zweitens unsere Fortdauer nach dem Tode.
38 (78)
Jeder, der einen Lohn seiner Thaten sucht, sei es in dieser Welt, oder in einer künftigen, ist ein Egoist: ...untergräbt auch Kants Moraltheologie eigentlich die Moral.
39 (82)
welcheJohn Scouler in einer 1846 gehaltenen Sitzung der Londoner ethnographischen Gesellschaft vorgelesen hat und von welcher l’institut, journal des sociétés savantes, Sect. 2, Juillet 1847, einen Auszug giebt. Er sagt: Wenn man uns, zu den Berichten über die Superstitionen der Indianer, vom großen Geiste spricht, sind wir geneigt, anzunehmen, daß dieser Ausdruck eine Vorstellung bezeichne, die mit der, welche wir daran knüpfen, übereinstimmt und daß ihr Glaube ein einfacher, natürlicher Theismus sei. Allein diese Auslegung ist von der richtigen sehr weit entfernt. Die Religion dieser Indianer ist vielmehr ein reiner Fetischismus, der in Zaubermitteln und Zaubereien besteht. In dem Berichte Tanner’s, der von Kindheit an unter ihnen gelebt hat, sind die Details getreu und merkwürdig, hingegen weit verschieden von den Erfindungen gewisser Schriftsteller: man ersieht nämlich daraus, daß die Religion dieser Indianer wirklich nur ein Fetischismus ist, dem ähnlich, welcher ehemals bei den Finnen und noch jetzt bei den sibirischen Völkern angetroffen wird. Bei den östlich vom Gebirge wohnenden Indianern besteht der Fetisch bloß aus erstwelchem Gegenstande, dem man geheimnißvolle Eigenschaften beilegt u. s. w.
40 (90)
Der Deutsch- oder Neu-Katholicismus ist nämlich nichts Anderes, als popularisirte Hegelei.
41 (90)
läßt er die Welt unerklärt, sie steht da, ohne weitere Auskunft. Bloß erhält sie den Namen Gott, und die Menschheit den Namen Christus. Beide sind Selbstzweck, d. h. sind eben da, sich’s wohlgehn zu lassen, so lange das kurze Leben währt.
42 (90)
Gaudeamus igitur!Und die Hegelsche Apotheose des Staats wird bis zum Kommunismus weiter geführt.
43 (90)
Achillesferse eines herrschenden philosophischen Systems seyn konnte, zeigt uns welch eine Qualität
44 (94)
Denn das philosophische Katheder ist gewissermaaßen ein öffentlicher Beichtstuhl, wo man coram populo sein Glaubensbekenntniß ablegt. Sodann ist der wirklichen Erlangung gründlicher, oder gar tiefer Einsichten, also dem wahren Weisewerden, fast nichts so hinderlich, wie der beständige Zwang, weise zu scheinen, das Auskramen vorgeblicher Erkenntnisse, vor den lernbegierigen Schülern, und das Antwortbereit-haben auf alle ersinnliche Fragen.
45 (94)
Der Wahrheit ist die Atmosphäre der Freiheit unentbehrlich.
46 (95)
Zwei so verschiedenen Herren, wie der Welt und der Wahrheit, die nichts, als den Anfangsbuchstaben, gemein haben, lässt sich zugleich nicht dienen: das Unternehmen führt zur Heuchelei, zur Augendienerei, zur Achselträgerei.
47 (103)
Einem Worte, steht nicht die am Brütofen der Hegelei herangereifte Jugend da, als am Geiste kastrirte Männer, unfähig zu denken und voll der lächerlichsten Präsumtion? wahrlich, am Geiste so beschaffen, wie am Leibe gewisse Thronerben,
48 (104)
drei ausposaunten Sophisten. Nämlich erst Fichte und dann Schelling, die Beide doch nicht ohne Talent waren, endlich aber gar der plumpe und ekelhafte Scharlatan Hegel,
49 (104)
ihre Schriften sind Zeitverderb, ja, Kopfverderb, am meisten freilich die Hegelschen.
50 (105)
Denn Kant ist vielleicht der originellste Kopf, den jemals die Natur hervorgebracht hat. Mit ihm und in seiner Weise zu denken, ist etwas, das mit gar nichts Anderm irgend verglichen werden kann: denn er besaß einen Grad von klarer, ganz eigenthümlicher Besonnenheit, wie solche niemals irgend einem andern Sterblichen zu Theil geworden ist.
51 (114)
seit ungefähr 40 Jahren, der Spinozistische Pantheismus, nach welchem das Wort Gott ein Synonym von Welt ist, unter den Gelehrten, und sogar den bloß Gebildeten, durchaus vorherrschend und allgemeine Mode: das möchten sie doch auch nicht so ganz fahren lassen; dürfen jedoch nach dieser verbotenen Schüssel eigentlich die Hand nicht ausstrecken.
52 (117)
Unter der Benennung und Firma der Philosophie und in fremdartigem Gewande die Grunddogmen der Landesreligion, welche man alsdann, mit einem Hegel's würdigen Ausdruck, die absolute Religion titulirt, vortragen, mag eine recht nützliche Sache seyn; sofern es dient, die Studenten den Zwecken des Staates besser anzupassen, imgleichen auch das lesende Publikum im Glauben zu befestigen: aber Dergleichen für Philosophie ausgeben heißt denn doch eine Sache für Das verkaufen, was sie nicht ist.
53 (119)
WahlspruchShenstone's Satz seyn: liberty is a more invigorating cordial than Tokay. (Freiheit ist eine kräftigere Herzstärkung, als Tokayer.)
54 (119)
AuchVoltaire sagt ganz richtig: les gens de lettres, qui ont rendu le plus de services au petit nombre d'êtres pensans répandus dans le monde, sont les lettrés isolés, les vrais savans, renfermés dans leur cabinet, qui n’ont ni argumenté sur les bancs de l’université, ni dit les choses à moitié dans les académies: et ceux-là out presque toujours été persécutés.
55 (120)
Kritik der reinen Vernunft würde geschrieben haben, — wohl einer von Jenen, aus der Fabrikwaare der Natur und mit ihrem Fabrikzeichen auf der Stirn, so Einer mit der normalen Ration von drei Pfund groben Gehirns, hübsch fester Textur, in zolldicker Hirnschaale wohl verwahrt, beim Gesichtswinkel von 70°, dem matten Herzschlag, den trüben, spähenden Augen, den stark entwickelten Freßwerkzeugen, der stockenden Rede und dem schwerfälligen, schleppenden Gange, als welcher Takt hält mit der Krötenagilität seiner Gedanken: — ja, ja, wartet nur, die werden euch Kritiken der reinen Vernunft und auch Systeme machen, sobald nur der vom Professor berechnete Zeitpunkt da und die Reihe an sie gekommen ist, — dann, wann die Eichen Aprikosen tragen.
56 (120)
Demgemäß läuft ihre Pyramide von einer sehr breiten Basis in einen gar spitzen Gipfel aus. Und wenn es dem Pöbel und Gesindel, welches nichts über sich dulden will, auch gelänge, alle andern Aristokratien umzustoßen; so müßte es diese doch bestehn lassen, — und soll keinen Dank dafür haben: denn die ist so ganz eigentlich von Gottes Gnaden.
57 (123)
Die Völker existiren ja bloß in abstracto: die Einzelnen sind das Reale.
58 (125)
Menschen führen uns nicht selbst: bösen Geistern ist Macht über uns gelassen, daß sie ihren Muthwillen an unserm Verderben üben.Auch imEgmont (Akt 5, letzte Scene): Es glaubt der Mensch sein Leben zu leiten, sich selbst zu führen; und sein Innerstes wird unwiderstehlich nach seinem Schicksale gezogen.(
59 (-915)
there are more things in heaven and earth, than are dreamt of in your philosophy(Hamlet, Act I, Sc. 5)
60 (134)
Kants Unterscheidung des Dinges an sich von seiner Erscheinung, nebst meiner Zurückführung des ersteren auf den Willen und der letzteren auf die Vorstellung,
61 (135)
Diesem entsprechend, jedem Lebenslauf Unglück und Leiden unausbleiblich eingewebt, wiewohl in sehr ungleichem Maaße und nur selten im überfüllten, nämlich in den tragischen Ausgängen; wo es dann aussieht, als ob der Wille gewissermaaßen mit Gewalt zur Abwendung vom Leben getrieben werden und gleichsam durch den Kaiserschnitt zur Wiedergeburt gelangen sollte.
62 (135)
Aus ihrem Konflikt ergiebt sich der Weg, den er jetzt zu wandern hat, bereitet nämlich seine Palingenesie sich vor, nebst allem Wohl und Wehe, welches in ihr begriffen und von Dem an unwiderruflich bestimmt ist. — Hierauf beruht der hochernste, wichtige, feierliche und furchtbare Charakter der Todesstunde. Sie ist eine Krisis, im stärksten Sinne des Worts, — ein Weltgericht.
63 (138)
Andrerseits wieder hat der Traum eine nicht zu leugnende Aehnlichkeit mit dem Wahnsinn.
64 (143)
Nämlich beim Erwachen aus einem Traum der in Rede stehenden Art geht bloß eine subjektive Veränderung mit uns vor, welche darin besteht, daß wir plötzlich eine Umwandelung des Organs unsrer Wahrnehmung spüren: dieselbe ist jedoch nur leise fühlbar und kann, weil sie von keiner objektiven Veränderung begleitet ist, leicht unbemerkt bleiben. Dieserhalb wird die Bekanntschaft mit diesen die Wirklichkeit darstellenden Träumen meistens nur dann gemacht werden, wann sich Gestalten eingemischt haben, die derselben nicht angehören und daher beim Erwachen verschwinden, oder auch wann ein solcher Traum die noch höhere Potenzirung erhalten hat, von der ich sogleich reden werde.
65 (151)
Hier sieht man aufs Deutlichste die Wahrheit meines Satzes: Alles was geschieht, geschieht nothwendig. (Die beiden Grundprobleme der Ethik, S. 62; 2. Aufl. S. 60.)
66 (153)
daß den Aussprüchen des Delphischen Orakels künstlich herbeigeführte fatidike Träume zum Grunde lagen,
67 (154)
Der magnetische Schlaf ist nur eine Steigerung des natürlichen; wenn man will, eine höhere Potenz desselben: es ist ein ungleich tieferer Schlaf.
68 (160)
Die lichtscheue und mit unglaublicher Unverschämtheit jeder wissenschaftlichen Erkenntniß frech entgegentretende, daher unserm Welttheile nachgerade zum Skandal gereichende Englische Pfaffenschaft hat, durch ihr Hegen und Pflegen aller dem kalten Aberglauben, den sie ihre Religion nennt, günstigen Vorurtheile und Anfeindung der ihm entgegenstehenden
69 (161)
diesen Zweck erreicht haben, nämlich die Volkserziehung, die ihnen anvertraut war, so einzurichten, daß Zwei Drittel der Englischen Nation nicht lesen können.
70 (181)
Prevorst (Bd. l, S. 12): ob die Geister sich nur unter dieser Gestalt sichtbar machen können, oder ob mein Auge sie nur unter dieser Gestalt sehn und mein Sinn sie nur so auffassen kann; ob sie für ein geistigeres Auge nicht geistiger wären, Das kann ich nicht mit Bestimmtheit behaupten, aber ahnde es fast. Ist dies nicht ganz analog der Kantischen Lehre: was die Dinge an sich selbst seyn mögen, wissen wir nicht, sondern erkennen nur ihre Erscheinungen —?
71 (183)
Wir nun aber wissen aus meiner Philosophie, daß dieses Ding an sich, also auch das innere Wesen des Menschen, sein Wille ist,
72 (186)
Wenn es mir, durch alle diese Betrachtungen gelungen seyn sollte, auch nur ein schwaches Licht auf eine sehr wichtige und interessante Sache zu werfen, hinsichtlich welcher, seit Jahrtausenden, zwei Parteien einander gegenüberstehn, davon die eine beharrlich versichert es ist! während die andere hartnäckig wiederholt es kann nicht seyn; so habe ich Alles erreicht was ich mir davon versprechen und der Leser billigerweise erwarten durfte.
73 (189)
sagtGoethe: Volk und Knecht und Überwinder, Sie gestehn, zu jeder Zeit, Höchstes Glück der Erdenkinder Sei nur die Persönlichkeit. W. O. Divan.
74 (190)
undSokrates sagte, beim Anblick zum Verkauf ausgelegter Luxusartikel: wie Vieles giebt es doch, was ich nicht nöthig habe.
75 (192)
Ist nun aber die Individualität von schlechter Beschaffenheit; so sind alle Genüsse wie köstliche Weine in einem mit Galle tingirten Munde.
76 (-904)
Dieserwegen also sollen wir der Heiterkeit, wann immer sie sich einstellt, Thür und Thor öffnen: denn sie kommt nie zur unrechten Zeit;
77 (199)
Aufsatz und aus mündlichen Berichten bekannt gewordenen Kartesius, welcher damals seit 20 Jahren in der tiefsten Einsamkeit, in Holland, lebte: Mr. Descartes est le plus heureux de tous les hommes, et sa condition me semble digne d’envie.
78 (202)
Eben deshalb hat er auch stets wechselnde Wünsche und Grillen: er wird, wenn seine Mittel es erlauben, bald Landhäuser, bald Pferde kaufen, bald Feste geben, bald Reisen machen, überhaupt aber großen Luxus treiben; weil er eben in Dingen aller Art ein Genüge von außen sucht; wie der Entkräftete aus Consomme's und Apothekerdrogen die Gesundheit und Stärke zu erlangen hofft, deren wahre Quelle die eigene Lebenskraft ist.
79 (206)
Ich habe in dieser ganzen Betrachtung der persönlichen Eigenschaften, welche zu unserm Glücke beitragen, nächst den physischen, hauptsächlich die intellektuellen berücksichtigt. Auf welche Weise nun aber auch die moralische Trefflichkeit unmittelbar beglückt, habe ich früher inmeiner Preisschrift über das Fundament der Moral §. 22, S. 275 (2. Aufl. 272) dargelegt, wohin ich also von hier verweise.
80 (207)
Geld allein ist das absolut Gute: weil es nicht bloß einem Bedürfniß in concreto begegnet, sondern dem Bedürfniß überhaupt, in abstracto.
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Sanasto Vocabulary Словарь (Code: w)

1 etwanigen (6)
2 seicht (35)
matala
3 Floskeln (92)
lauseita,
4 Stentorstimmen (97)
pauhaava
5 Johannisnachtstraum (114)
6 allerdevotesten (118)
7 Saamenbläschen (131)
Siemennesterakkuloissa.
8 haarklein (151)
9 Schalkhaftigkeit (152)
mischievousness
10 fatidik (153)
fatidical - fatidic Pronunciation /feɪˈtɪdɪk//fəˈtɪdɪk/ ADJECTIVE rare Having a prophetic quality.‘this inadvertent statement may also be fatidic’
11 Pfründen (160)
sinecures
12 Blutentziehungen (165)
13 deuteroscopy (172)
14 Eudämonlogie (186)
Kunst, das Leben möglichst angenehm und glücklich durchzuführen,
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Kielikuvat Idioms Идиома (Code: i)

1 dubito (7)
cogito, ergo sum
2 Appellation an den sogenannten gesunden, d (20)
h. rohen Verstand.
3 die Deutschen bei der Nase zu führen (21)
4 Erfahrungswissenschaften (33)
5 in die spanischen Stiefel der Propositionen (49)
Demonstrationen, Scholien und Korollarien eingeschnürt auftreten zu lassen,
6 Bald trat (63)
seines Vorgängers würdig, Schelling in Fichte's Fußstapfen,
7 Der zweite theologische Beweis (74)
der ontologische, nimmt, wie gesagt, nicht das Gesetz der Kausalität, sondern den Satz vom Grunde des Erkennens zum Leitfaden;
8 von allen andern daselbst kathedersässigen Wissenschaften (88)
9 sondern muß aufseufzen: das Klappern der Mühle höre ich wohl (99)
aber das Mehl sehe ich nicht;
10 Jahr aus (100)
Jahr ein,
11 Unwissenheit (108)
dessen Tracht und Bauart nachzuahmen unsre edelen Jetztzeitler bemüht sind
12 naseweises Einreden (115)
13 die entschiedensten Schaafsköpfe sich der Wissenschaft des Platon und Aristoteles gewidmet (118)
14 Spiegelfechterei (119)
15 aufgeputzte Drahtpuppe (119)
16 ποτμος, αισα, ειμαρμενη, πεπρωμενη, μοιρα, ΄Αδραστεια (126)
potmos, Aisha, kohtalo, kohtalo, kohtalo, Adrasteia
17 Επειδη δ΄ουν πασας τας φυχας τους βιους ηρησθαι, ωσπερ ελαχον, εν ταξει προςιεναι προς την Δαχεσιν εκεινην δ΄ εκαστω ον ειλετο δαιμονα, τουτον φυλακα ξυμπεμπειν του βιου και αποπληρωτην των αιρεθεντων (127)
(L. X, 621.).Koska nähdä kaikki tavalla crumb elämää iristhai, osper Min, Ok prosienai on Dachesin että d joista kukin on eileto henkiä, tämä HUOLTAJAN xympempein BIOS ja apoplirotin ja airethenton. (L. X, 621.)
18 ominös (132)
noch andere einen Fingerzeig Gottes:
19 der bezeichnendeste Ausdruck (142)
20 Dem oben Gesagten zufolge (153)
21 die auf diesen Punkt Licht werfen (154)
22 vermöge einer krankhaften Verstimmung (155)
23 hellsehende Somnambule (170)
24 Darstellung der peripatetischen Ethik (200)
Edustus myös kiertäviä etiikka
25 Zufriedenheit eines Jeden, in dieser Hinsicht, beruht nicht auf einer absoluten, sondern auf einer bloß relativen Größe, nämlich auf dem Verhältniß zwischen seinen Ansprüchen und seinem Besitz: daher dieser Letztere, für sich allein betrachtet, so bedeutungsleer ist, wie der Zähler eines Bruchs ohne den Nenner (206)
26 er ist gewohnt tête levée zu gehn (210)
27 coquin méprisable (210)
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Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena. Erster Band. (1851)
30474,40334,296,phi,ger,20170517,20170607,5,Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena. Erster Band. (1851)
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